Erfahrungsbericht eines Gastes
Vom 1.bis 8.Oktober 2021 war Herr U.V. unser Gast und er schreibt:
Nach verschiedenen Stilleerfahrungen in Gruppen weckte das Angebot des Teresenhofes, Wochen der Einkehr nur an Einzelpersonen zu vergeben, mein Interesse.
Ein Termin war über die gut gestaltete Internetseite schnell gefunden. Nach herzlichem Empfang und bei einem einführenden Rundgang zur Klärung der Ausstattung und Aufenthaltsgestaltung wurde ich mit dem Hinweis, bei einer Begegnung keinen small-talk zu erwarten, in die Stille entlassen.
Eingebettet in das mir bis dahin unbekannte Oderbruch steht das Anwesen allein in einem harmonischen Einklang mit dieser Umgebung. Der ursprüngliche Charakter als ehemaliger Bauernhof bleibt dadurch erhalten, dass „nur“ (und das ist schon viel) notwendige Arbeiten zur Sicherung des Erhalts vorgenommen wurden und werden. Die Bewirtschaftung erfolgt nach ökologischen Gesichtspunkten unter Einbeziehung des üppig bewachsenen Bauerngartens, der für Auge und Küche ein reiches Obst-, Blumen- und Gemüseangebot bereit hält; Bienenvölker liefern Honig und freilaufende Hühner sorgen für frische Eier und morgendliche Weckrufe.
In allem ist sicht- und auch spürbar, dass hier nicht nur grundsätzlich gedacht sondern vor allem auch danach gelebt wird. Keine Sprechblasenidylle sondern gelebte Ruhe und Gelassenheit, die eine wohltuende Atmosphäre stiftet.
Dies findet seine Fortsetzung in der großzügigen Wohnung mit Küche, Ess-, behaglichem Sitz- und natürlich Meditationsbereich. Sie öffnet sich mit Blicken in alle Himmelsrichtungen und größeren Fenstern nach Ost und West, deren Rahmen gewissermaßen das Landschaftsbild begrenzen, das zum Verweilen und zur meditativen Betrachtung einlädt. Der zentrale Kaminofen spendet Wärme - urgemütlich.
Um nichts muß man sich kümmern, für alles ist bestens gesorgt. Ein schmackhaftes Essen -immer auch bereichert mit eigener Ernte - wird zum Mittag mit einem zarten Klang vor der Wohnung serviert. Alles weitere zur Verköstigung ist schon vorab auf eigenen Wunsch besorgt und verfügbar.
Vor diesem Hintergrund, nur dem eigenen Denken verpflichtet, gelang es mir, immer wieder Gedankenleere zu suchen und manchmal auch zu finden. Dem gegenüber standen dann eine Fülle von Bildern aus der Reflektion von Lebenssituationen. Der Wechsel von Ruhe zu Belebtheit und umgekehrt ist nicht immer leicht gefallen, doch die besonderen Rahmenbedingungen wie auch die täglichen Spaziergänge waren zur Erhellung und Verdichtung meiner Gedanken sehr hilfreich.
So verflog die Zeit … – ich empfand es als Glücksfall (s.o.) auf den Teresenhof aufmerksam gemacht worden zu sein. Gerade der Rückzug auf sich selbst bietet ein Potential, zu Ruhe und Klarheit der Gedanken zu gelangen. Die einfühlsame Begleitung und Versorgung seitens der Gastgeberinnen ist dazu ein großartiger Beitrag. Für diese Erfahrung bin ich sehr dankbar und möchte daran wieder anknüpfen - wenn möglich auch länger.